Ziele

Im GEOSTOR-Projekt wird untersucht, ob und wie es möglich ist, Kohlendioxid (CO2) in geologischen Formationen der deutschen Nordsee im industriellen Maßstab zu speichern. Dazu werden die geologischen Bedingungen, die Umweltrisiken, neue Methoden zur Speicherüberwachung, die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Betriebs- und Entwicklungskosten sowie die möglichen Konflikte und Synergien mit anderen Nutzungen der deutschen Nordsee untersucht. Zudem werden die zuständigen Behörden sowie die möglichen Betreiber und Nutzer aus der Industrie in einen Beirat eingebunden, um Umsetzungsmöglichkeiten für ein Demonstrationsprojekt im Millionen-Tonnen-Maßstab zu diskutieren und eine Roadmap für ein solches Projekt zu entwickeln.

Im Einzelnen werden in GEOSTOR die folgenden Zielsetzungen verfolgt:

  1. Nordseeweite Quantifizierung der statischen CO2-Speicherkapazität in den geologischen Formationen der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ)
  2. Quantifizierung der dynamischen CO2-Speicherkapazität an zwei ausgewählten Standorten
  3. Untersuchung geotechnischer Risiken
  4. Erforschung der Auswirkungen von seismischem Lärm auf Schweinswale
  5. Untersuchung von möglichen Leckage-Pfaden und Mechanismen für CO2 und Formationswasser
  6. Entwicklung neuer Technologien zur Minderung von CO2-Leckagen entlang stillgelegter Bohrlöcher
  7. Konzeption und Entwicklung einer neuen Methode zur Speicherüberwachung mit Hilfe passiv-seismischer Verfahren
  8. Untersuchung und Bewertung möglicher Konflikte und Synergien mit anderen Funktionen und Nutzungen der deutschen Nordsee, z.B. Meeresschutzgebiete und Off-shore Windparks
  9. Entwicklung von Kriterien zur Einbettung der CO2-Speicherung in die Raumplanung für die deutsche Nordsee
  10. Bewertung der bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen für die CO2-Speicherung in der deutschen AWZ und Aufzeigen technischer Optionen, die die Erkundung und den Betrieb von Demonstrationsprojekten zur CO2-Speicherung unter der Nordsee unter Einhaltung der bestehenden Vorschriften ermöglichen
  11. Konzipierung von Technologien für den Transport, die Kompression und die Speicherung von CO2 für zwei ausgewählte Standorte in der Deutschen Nordsee sowie Abschätzung der jeweiligen zugehörigen Kosten
  12. Konstituierung eines Projektbeirats, der aus Vertretern aus der Industrie (potentielle Speicher-Betreiber und Nutzer) und den zuständigen Behörden zusammengesetzt wird, sowie Durchführung regelmäßiger Beiratssitzungen
  13. Bewertung der Machbarkeit der geologischen CO2-Speicherung im deutschen Nordseeraum am Beispiel der zwei ausgewählten Standorte, die in einer zweiten Projektphase weiter untersucht werden könnten
  14. Dauerhafte Speicherung, Bereitstellung und Visualisierung der im GEOSTOR-Projekt erhobenen Daten