Team GEOSTOR

Diese Wissenschaftler*innen tragen mit ihrer Expertise zur Beantwortung der Frage bei, ob und wie es möglich ist, Kohlendioxid (CO2) in den geologischen Formationen der deutschen Nordsee im industriellen Maßstab zu speichern.

Prof. Dr. Klaus Wallmann

Projektkoordinator GEOSTOR
GEOMAR Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung Kiel

Ich untersuche den Stoffumsatz am Meeresboden. Dabei interessiert mich besonders wieviel Kohlendioxid (CO2) und Methan dort entsteht und in das Meerwasser freigesetzt wird. Ich leite das GEOSTOR-Projekt und kümmere mich besonders um die Frage, ob es bei der CO2-Speicherung zu Leckagen kommen kann und wie diese Leckagen verhindert werden können.

Ich hoffe, dass die CO2-Speicherung unter dem Boden der Nordsee dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Dazu muss allerdings gewährleistet werden, dass das CO2 auch tatsächlich im Speicher bleibt und nicht wieder in die Atmosphäre freigesetzt wird. Um das Klimaproblem zu lösen, darf Deutschland bis spätestens 2045 kein CO2 mehr emittieren. Das gelingt nur, wenn CO2-Emissionen, die sich nicht vermeiden lassen, durch die Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre ausgeglichen werden. Dieses CO2 kann dann zurück in geologische Formationen eingebracht und aufbewahrt werden. Auch deshalb ist es wichtig, zu untersuchen, ob und in welchem Ausmaß CO2 unter dem Boden der Nordsee gespeichert werden kann.

Die Geowissenschaften sind leider zum Teil für das Klimaproblem verantwortlich, da sie dabei geholfen haben, Lagerstätten von Kohle, Erdöl und Erdgas zu finden und zu erschließen. Ich würde mich als Geowissenschaftler freuen, wenn wir unser Knowhow anwenden könnten, um mit Hilfe der CCS-Technologie, einen Beitrag zur Lösung des Problems zu leisten.

Dr. Franz May

Thema: Raumplanung
Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

Nach mehr als 20 Jahren Forschung zur Speicherung von CO2 in Deutschland und weltweit stehen viele geotechnische Methoden zur Überwachung und Erkundung von CO2-Speichern an Land wie unter dem Meeresboden zur Verfügung und werden unter anderem in diesem Projekt weiterentwickelt.

Dennoch ist in Deutschland bisher kein CO2-Speicher im industriellen Maßstab in Betrieb. Der Rechtsahmen für die Erkundung und Überwachung von CO2-Speichern ist in Deutschland durch das Kohlendioxid-Speicherungsgesetz vorgegeben. Anforderungen an Speicher oder deren Überwachung sind jedoch nicht im Detail festgelegt. Ich gehe hier der Frage nach, welche geotechnischen Möglichkeiten und Konzepte der Erkundung und Überwachung von Speichern den rechtlichen Anforderungen genügen und dabei sowohl dem Klimaschutz, als auch dem Schutz der Meeresumwelt gerecht werden könnten.

Dr. Heike Rütters

Thema: Recht, Raumplanung
Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

Ich habe mich in den letzten 10 Jahren insbesondere mit Fragen rund um die CO2-Reinheit in CCS-Projekten beschäftigt.

In GEOSTOR untersuche ich, welche Auswirkungen eine CO2-Speicherung im Deutschen Nordseesektor auf bereits bestehende und zukünftige Nutzungen und Funktionen des dortigen Meeresgebietes haben könnte. Zusammen mit den anderen GEOSTOR-Partnern möchte ich versuchen, Lösungsstrategien für identifizierte Nutzungskonflikte zu entwickeln. Zudem wollen wir Vorschläge erarbeiten, wie eine CO2-Speicherung und auch andere, vielleicht zukünftig nötige, Nutzungen des tieferen Untergrundes unter der Nordsee raumplanerisch berücksichtigt werden könnten.

Mit den Ergebnissen aus GEOSTOR möchte ich dabei helfen, die Chancen und Risiken verschiedener Möglichkeiten zur Minderung des CO2-Austoßes in die Atmosphäre besser vergleichen und bewerten zu können. Damit möchte ich eine sachliche, gesamtgesellschaftliche Diskussion über die Maßnahmen unterstützen, mit denen unsere nationalen Emissionsminderungsziele erreicht werden sollen.

Prof. Dr. Sebastian Bauer

Thema: Geologie
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Meine Interessensgebiete sind die Nutzung des geolgischen Untergrunds als Energiespeicher, als Gasspeicher, als geothermische Ressource sowie als Ressource für Grundwasser.

Zur Abbildung der dabei auftretenden Strömungs – und Transportprozesse entwickeln und wenden wir in der Arbeitsgruppe Geohydromodellierung an der CAU Kiel entsprechende numerische Simulationsprogramme an.

Im Rahmen von GEOSTOR interessiere ich mich im Wesentlichen für die Bestimmung der dynamisch erreichbaren Speicherkapazitäten im offshore-Bereich der deutschen Nordsee, sowie für die dadurch verursachten induzierten hydraulischen Auswirkungen und deren Raumwirkung. Dadurch möchte ich einen Beitrag zu einer verbesserten Bestimmung der Speicherkapazitäten für CO2 leisten.

Firdovsi Gasanzade

Thema: Geologie
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Ich bin Lagerstätteningenieur und Mitglied der Arbeitsgruppe Geohydromodellierung an der Universität Kiel, wo ich Erfahrungen mit der Entwicklung von statischen und dynamischen Modellen zur Charakterisierung von unterirdischen Speicherkapazitäten für die Energiespeicherung mit Gas als Speichermedium gesammelt habe.

Im Rahmen des GEOSTOR-Projekts untersuche ich unterirdische Speicher mit Hilfe numerischer Simulationstechniken. Unter Berücksichtigung der physikalischen Eigenschaften von CO2 und der spezifischen Art der geologischen Falle ermöglicht meine numerische Analyse die Bestimmung der erreichbaren dynamischen Speicherkapazität, der optimalen Injektionsstrategien, der induzierten hydraulischen Fernfeldeffekte, des Raumbedarfs im Untergrund sowie der Überwachungseinrichtungen im Feldmaßstab.

Dr. Sven Hoog

Thema: Technik und Kosten
Fichtner GmbH & Co. KG

Ich würde mich sehr freuen, wenn die Ingenieure bei Fichtner einen Beitrag zur Reduzierung des CO2 aus der Atmosphäre bzw. bei der Verbesserung der Verfahren zur Vermeidung von CO2 aus industriellen Prozessen leisten könnten.

Aus diesem Grund beschäftigen wir uns auch schon lange intensiv mit der effizienten Erzeugung von Strom aus Photovoltaik, Windenergie und mit der Wasserstofferzeugung mit Hilfe dieser erneuerbaren Energien.

Für das Projekt GEOSTOR, stelle ich die technischen Bausteine zum Transport, der Zwischenlagerung und dem Export zum finalen Speicherort unter dem Meeresboden für das CO2 zusammen. Wenn ich die technischen Fragen mit meinem Team geklärt habe, schätzen wir die Kosten für diese Logistikkette ab, denn die CO2-Speicherung ist nur dann akzeptabel, wenn sie mit vernünftigen Kosten verbunden ist.

Dr. Elke Kossel

Thema: Umweltrisiken
GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel

Alles, was im Meeresboden stattfindet, ist schwierig zu erforschen und zu beobachten. Schließlich kann man nicht einfach dort hingehen und schnell mal nachgucken was passiert.

Ich baue den Meeresboden in kleinem Maßstab im Labor nach und kann dann Messinstrumente zur Beobachtung nutzen, die nur im Labor an Land funktionieren.

Durch meine Messmethoden bekomme ich ein viel detaillierteres Bild davon, was genau bei der Einspeicherung von CO2 passiert. Für dieses Projekt kann ich zum Beispiel untersuchen, inwieweit sich das Gestein im Meeresboden verändert, wenn CO2 eingeleitet wird.

Der Klimawandel wird einen viel größeren Einfluss auf unsere Zukunft haben, als den meisten Menschen bewusst ist. Die veränderten Umweltbedingungen werden es uns irgendwann nicht mehr erlauben, genauso weiter zu leben, wie bisher. Und je schneller der Wandel kommt, desto schwieriger wird es für die Menschheit sein, sich an die veränderten Bedingungen anzupassen. Damit das nicht notwendig sein wird, müssen wir jetzt etwas tun.

CCS ist ein interessanter und vielleicht sogar notwendiger Ansatz, um das Klimaproblem in den Griff zu bekommen. Ich finde es aber wichtig, dass vor einer Anwendung dieser Idee sorgfältig und unvoreingenommen geprüft wird, ob Gefahren damit verbunden sind und ob das CO2 wirklich im Speicher bleibt und nicht gleich wieder freigesetzt wird. Mit meiner Arbeit will ich dazu beitragen, diese Punkte zu klären. Einerseits, damit diese Technologie nicht unüberlegt eingesetzt wird. Aber auch, damit die Möglichkeiten von CCS nicht verschenkt werden, falls die Wissenschaft findet, dass es machbar und unbedenklich ist.

Arne Schwenk

Thema: Monitoring
K.U.M. Umwelt und Meerestechnik Kiel GmbH

Als Entwicklungsleiter bei K.U.M. habe ich knapp 25 Jahre Erfahrung in der Entwicklung innovativer Messgeräte für die Tiefsee.

Mittlerweile habe ich an mehr als 20 wissenschaftlichen Offshore-Expeditionen teilgenommen und Hunderte autonome Geräte erfolgreich eingesetzt. Als Diplomphysiker haben mich schon immer die fundamentalen Prozesse hinter den sichtbaren Auswirkungen interessiert. Vor diesem Hintergrund werden auch die Geräte bei uns entwickelt, beim Monitoring haben wir nie nur den direkten Untersuchungsgegenstands im Blick, sondern auch stets dessen kaskadierende Wechselwirkungen mit der Umgebung. Die dahinterliegende Sensorik ist meist hochkomplex, oft aber trotzdem robuster und sensitiver als konventionelle Meßtechnik. Monitoring spielt meiner Meinung nach eine Schlüsselrolle bei allen Vorgängen, die in die natürlichen Prozesse eingreifen.

Prof. Dr. Alexander Proelß

Thema: Recht, Raumplanung
Universität Hamburg

Ich beschäftige mich mit Fragen des See- und Umweltvölkerrechts. Im Rahmen von GEOSTOR untersuche und bewerte ich die rechtlichen Rahmenbedingungen für die CO2-Speicherung im Meeresuntergrund der deutschen AWZ in der Nordsee.

Ich analysiere, unter welchen rechtlichen Voraussetzungen Demonstrationsprojekte zur CO2-Speicherung unter der Nordsee durchgeführt werden können, und versuche, etwaige Reformbedarfe auf den Ebenen des internationalen, europäischen und nationalen Rechts zu identifizieren.

Mit meiner Arbeit möchte ich einen Beitrag dazu leisten, Rechtsklarheit hinsichtlich der CO2-Speicherung im Meeresuntergrund zu erzielen. Das ist deshalb von praktischer Bedeutung, weil ohne die Abscheidung und dauerhafte Speicherung von Treibhausgasen die Klimaschutzziele des Übereinkommens von Paris möglicherweise nicht erreicht werden können. Daneben muss das Recht sicherstellen, dass Schädigungen der Meeresumwelt und der marinen Ökosysteme sowie Konflikte mit anderen Meeresnutzungen vermieden werden.

Meine Hoffnung ist, dass ich mit meiner Forschung einen Beitrag zu einer nachhaltigen Nutzung des Meeres, die diese Bezeichnung verdient, leisten kann.

Dr. Florian Schmid

Thema: Monitoring
K.U.M. Umwelt und Meerestechnik Kiel GmbH

Als mariner Seismologe liegt mein Spezialgebiet auf der Analyse von lokalen Erdbeben und anderen klein-skaligen Bruchprozessen unter dem Meeresboden, welche anhand von Ozeanbodenseismometern aufgezeichnet und sichtbar gemacht werden können.

Kürzlich bin ich aus dem wissenschaftlichen Bereich zu K.U.M. GmbH gewechselt und werde mich im GEOSTOR Projekt engagieren. Meine wesentliche Aufgabe besteht darin eine optimale Konfiguration von seismischen Sensoren zu entwickeln, um ein passives Monitoring des sich ausbreitenden CO2 nach der Injektion in geologische Formationen unter dem Meeresboden zu ermöglichen. Die Einlagerung von CO2 unter dem Meeresboden, welches aus industriellen Quellen eingefangen wurde, halte ich für eine gute und naheliegende Option um die CO2 Emissionen zu reduzieren. Es spornt mich an, mittels Monitoring einen aktiven Beitrag leisten zu können und so die Sicherheit von potentiellen CCS Projekten zu erhöhen.

Dr. Michael Schnabel

Thema: Geologie
Bundesantalt für Geowissenschaften

Als Geophysiker arbeite ich im Bereich der marinen Seismik. Durch Messungen an der Meeresoberfläche können wir mittels akustischer Signale Abbilder des geologischen Untergrundes erzeugen.

Diese Untersuchungen bilden auch die Grundlage für eine spätere Bestimmung der jeweiligen gesteinsphysikalischen Parameter der geologischen Schichten. Dadurch sind diese Daten ein wichtiger Baustein zur quantitativen Beschreibung des Untergrundes. Aktuell erscheint die CO2-Speicherung im Bereich der deutschen Nordsee als ein möglicher Baustein, um die zukünftige CO2-Konzentration in der Atmosphäre zu verringern. Im Vorfeld einer derartigen Nutzung des Untergrundes müssen jedoch damit verbundene Risiken – also ein ungewolltes Entweichen des CO2 aus dem Untergrund – sorgfältig untersucht werden.

Die Anwendung modernster geophysikalischer Erkundungsverfahren auf solch praktische Fragestellungen ist für mich persönlich eine besondere Herausforderung am Projekt GEOSTOR.

Dr. Christian Deusner

Thema: Umweltrisiken
GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel

Im GEOSTOR-Projekt nutze ich Hochdruck-Durchfluss-Experimente und numerische Modelle, um den Transport von CO2 im Untergrund zu simulieren. 

Insbesondere untersuche ich, welche biogeochemischen Reaktionen die Permeabilität und Festigkeit von Sedimenten und Gesteinen im Nordsee-Untergrund beeinflussen und zu einer Veränderung von Transportprozessen in geologischen Barrieren beitragen könnten.

Ich interessiere mich außerdem dafür, ob diese natürlichen Prozesse nicht auch technisch genutzt werden könnten, um gezielt zusätzliche reaktive Barrieren gegen CO2 Migration zu errichten.

Ali Gadein

Thema: Datenmanagement
Federal Institute for Geosciences and Natural Resources (BGR)

Ich bin ein Geodatenspezialist, der georeferenzierte Daten sammelt, interpretiert, speichert und darstellt.

Im Rahmen des GEOSTOR-Projekts bin ich für das Datenmanagement zuständig. Es ist wichtig, einen einheitlichen Ort für alle alten und neuen Daten zu haben, an dem die Ergebnisse des Untersuchungsgebiets Nordsee integriert und dann visualisiert werden können.

Der Datenmanagementplan basiert auf der Realisierung des Aufbaus der Infrastruktur und des Datenmanagementsystems, der Übernahme und Anpassung von Altdaten, der Anpassung und Übertragung des Projekts an das Datenmanagementsystem und der Visualisierung von räumlichen 2D- und 3D-Daten und Strukturmodellen auf dem Internet. Daten werden gemäß den FAIR-Prinzipien (Findability, Accessibility, Interoperability and Reuse of Digital Assets) bereitgestellt.

Dr. Matthias Haeckel

Thema: Umweltrisiken
GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel

Matthias Haeckels marine Forschungsarbeit umfasst das Verständnis von frühen diagenetischen Prozessen in der marinen Umwelt mit dem Fokus auf den globalen Kohlenstoffkreislauf, Cold Vent & Gashydrat-Systeme, die Bestimmung von Gashydratsystemen, die Bestimmung von Fluid- und Gasquellen sowie die Bewertung der Reaktion der der Meeresumwelt auf anthropogene Aktivitäten wie den Tiefseebergbau, CO2-Speicherung unter dem Meeresboden, Gashydratausbeutung, Öl- und Gasförderung, und Verschmutzung (z. B. durch Plastikmüll).

Dazu gehört auch die Umsetzung der wissenschaftlichen Ergebnisse in Informationsprodukte für politische Entscheidungsträger, Regulierungsbehörden, Nichtregierungsorganisationen, die Industrie und andere Interessengruppen sowie die breite Öffentlichkeit. Dr. Haeckel hat sich seit 25 Jahren mit den Auswirkungen des Tiefseebergbaus und ist seit 2015 Koordinator des europäischen JPI Oceans Project ‚MiningImpact‘ mit 30 Partnern, darunter die Internationale Meeresbodenbehörde.In GEOSTOR konzentriert sich die Arbeit von Matthias Haeckel auf (verlassene) Bohrlöcher in den Untersuchungsgebieten, da diese ein Leckagerisiko für CO2-Speicherung darstellen können. Methan ist das zweitwichtigste Treibhausgas, bei dem etwa ein Drittel der anthropogenen Emissionen durch den Energiesektor verursacht wird. Eine bisher in dieser Bilanzierung nicht berücksichtigte Emissionsquelle sind die zahlreichen Bohrungen, die dabei flache biogene Gasansammlungen durchteufen und so eine Leckage-Wegsamkeit schaffen. In GEOSTOR untersucht er daher die in der Nordsee identifizierten Methanaustritte an verlassenen Bohrlöchern, um dieses Leckagerisiko besser zu verstehen und Gegenmaßnahmen, z.B. durch Einbringen reaktiver Barrieren, zu entwickeln.

Im Juli 2022 findet unter der Leitung von Dr. Matthias Haeckel eine Ausfahrt (AL575) in die Nordsee zu diesen Bohrlochleckagen statt. Welche Folgen Methan für das Klima hat und wie das aktuelle Verfahren im Umgang mit den Leckagen in Deutschland ist, zeigt der Beitrag „die Methanjäger“ des BR, in dem Dr. Matthias Haeckel und Dr. Christopher Böttcher von ihren bisherigen Arbeiten in der Nordsee berichten. Link: https://geostor.cdrmare.de/presse/

Ivan Starostin

CEO TenzorGEO Ltd

In schwierigen Betriebsumgebungen ist es unerlässlich, die CO2-Injektion effizient, nachhaltig und kostengünstig zu überwachen.

Als Gründer und CEO von TenzorGEO leite ich ein multidisziplinäres Team von Fachleuten, das passive seismische Lösungen für CCS entwickelt und bereitstellt, indem es niederfrequente seismische Sondierungs- und Full-Wave-Location-Technologien einsetzt und die vorhandenen Öl- und Gaserfahrungen des Unternehmens nutzt. Vor der Gründung von TenzorGEO im Jahr 2018 war ich acht Jahre lang im Investmentbanking bei JPMorgan, HSBC und Citibank tätig, wo ich mich auf Infrastrukturprojekte spezialisierte, gefolgt von sechs Jahren in der Finanz- und Unternehmensberatung für Öldienstleistungsunternehmen.

Hendrawan Aji

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Ich bin Bauingenieur und Mitglied der Gruppe für Geomechanik und Geotechnik des Instituts für Geowissenschaften der Universität Kiel. Ich bin spezialisiert auf die numerische Modellierung von Wellenausbreitungsproblemen in der Geomechanik und in der dynamischen Boden-Bauwerk-Interaktion.

Im Rahmen von GEOSTOR besteht die Aufgabe darin, die geotechnischen Risiken der CO2-Sequestrierung zu bewerten und zu quantifizieren. Dazu gehören die potenzielle Instabilität des Reservoirs und/oder mikroseismische Ereignisse aufgrund der Veränderung von Spannungen. Weiterhin untersuche ich die Auswirkungen dieser mikroseismischen Ereignisse auf die hochverdichtete Nutzung der deutschen Nordsee und im Gegenzug, wie sich eine weitere Oberflächennutzung auf die Speicherung auswirken könnte. Das Verständnis dieser Wechselwirkungen ist nicht nur im Rahmen des CDRmare wichtig, sondern auch für die zukünftige Entwicklung der CO2-Speicherung.

Associated Partner

Dr. Roy Bitrus

Als Director of Sales bin ich für die Geschäftsentwicklung und die Bereitstellung technischer Präsentationen für Partner und Stakeholder verantwortlich, um sicherzustellen, dass wir von externen Parteien in ganz Europa und auf der ganzen Welt gekauft werden und entsprechende Unterstützung erhalten.

Ich bin Geologe mit besonderem Interesse an der Charakterisierung von Lagerstätten für die CO2-Speicherung und an der Anwendung von MMV-Technologien (Measurement, Monitoring and Verification), um die Injektion von CO2 zu überwachen und sicherzustellen, dass die Integrität der Lagerstätten nicht beeinträchtigt wird.

Für mich ist die Überwachung von geologisch gebundenem CO2 eine gesetzliche Vorschrift für CCS, aber die bestehenden seismischen Methoden werden im Durchschnitt einmal alle zwei Jahre zur Überwachung des Reservoirs angewandt. Diese Methoden können teuer sein, sind nicht umweltfreundlich und liefern nicht kontinuierlich genug Informationen, um frühzeitig beginnende Leckagen oder eine unerwartete räumliche Migration des injizierten CO2 aus den Speichergrenzen heraus zu erkennen.

Deshalb ist unsere Arbeit in Tenzorgeo und im Rahmen von GEOSTOR wichtig, um sicherzustellen, dass wir innovative Technologien zur Überwachung der CO2-Speicherung entwickeln und anwenden, um die Nachhaltigkeit und Langlebigkeit von Speicherprojekten zu gewährleisten.

Alumni

Dr. Michael Dähne

Thema: Umweltrisiken
Stiftung Deutsches Meeresmuseum

Als Zoologe und Ingenieur erforsche ich die Effekte von Schall auf marine Organismen, besonders marine Wirbeltiere. In Deutschland steht für mich die einzige bei uns heimische Walart, der Schweinswal, im Vordergrund.

Die Nutzung mariner Ressourcen hat oft nachteilige Auswirkungen auf die Biodiversität. Im Falle von CCS betrifft dies potentiell die notwendigen Monitoringmaßnahmen für die Gebiete in denen CO2 verpresst wird. Dieses Monitoring erfordert sehr wahrscheinlich seismische Surveys durchzuführen um geologische Strukturen zu erfassen, aber auch den Zustand des Gesteins zu überprüfen. Seismische Surveys mit Airguns erzeugen jedoch hohe Schalldrücke, die auf nahebefindliche Tiere starke Auswirkungen bis hin zu tödlichen Verletzungen haben können und Tiere in weiteren Entfernungen vergrämen oder in ihrem Verhalten stören.

Um schädliche Auswirkungen auf die Schweinswalpopulationen ausschließen oder abzumildern wird in GEOSTOR erforscht, wie ein solches Monitoring in der Zukunft durchgeführt werden kann. Hierzu wurde beispielhaft die Schweinswalaktivität während eines seismischen Surveys der BGR erfasst und zeitgleich Schallmessungen bis in 16 km Entfernung durchgeführt. Die Ergebnisse werden aufzeigen, wie weit Schweinswale durch kleinere bis mittlere seismische Surveys betroffen sind.

Mit meinen Arbeiten in GEOSTOR hoffe ich zu einem gemeinschaftlichen Ansatz beizutragen – Klimaschutz und Naturschutz bedingen sich gegenseitig und sollten gemeinschaftlich vorgehen, um Biodiversität und das Klima zu schützen.

Dr. Anton Myagotin

Thema: Monitoring
TrueOcean GmbH

Während meiner gesamten wissenschaftlichen und akademischen Laufbahn lag der Bereich meiner beruflichen Interessen im Bereich der angewandten Nutzung moderner Informationstechnologien.

Genauer gesagt beteiligte ich mich in den meisten Projekten an der Entwicklung von Lösungen für die digitale Signal- und Bildverarbeitung, Verbesserung bestehender Algorithmen, um deren Rechenleistung zu erhöhen.

Im Rahmen des GEOSTOR-Projekts soll der Bau von Monitoring-Systemen für CCS umgesetzt werden, was offensichtlich neue Technologien zur Verarbeitung riesiger Datenmengen erfordert, um relevante Informationen zu bekommen.

Ich freue mich darauf, gemeinsam Technologien zu entwickeln, die diese Welt ein wenig sauberer und besser machen, damit unsere Kinder in einer sauberen und freundlichen Umgebung leben können.

Klaus Reus, TrueOcean GmbH, Thema "Monitoring"

Klaus Reus

Thema: Monitoring
TrueOcean GmbH

Ich bin Projektmanager und Data Scientist bei TrueOcean GmbH. Mit meinem Hintergrund als Klimaphysiker liegt meine Expertise in der Auswertung großer Datenmengen.

Im Rahmen des GEOSTOR Projektes, wollen wir für das Monitoring eine Plattform entwickeln, welche die seismischen Daten effizient und automatisiert speichern und prozessieren soll. Ziel ist es, Technologien zu entwickeln, um in den passiv-seismischen Daten seismische Events zu erkennen, diese zu klassifizieren und zu lokalisieren.

Auf dem Weg zu dem 1.5°C Ziel sind wir auf Technologien angewiesen, welche uns auch erlauben aktiv CO2 vom Klimasystem abzukapseln.

GEOSTOR kann hier einen wichtigen Beitrag leisten, denn CCS ist ein vielversprechender Ansatz und das Monitoring eine Grundvoraussetzung, um dessen Sicherheit zu gewährleisten.

Dr. Christopher Schmidt

Thema: Umweltrisiken
GEOMAR Helmholt-Zentrum für Ozeanforschung Kiel

Als mariner Geologe interessiere ich mich vor allem für Fluid Dynamiken und den Aufstieg dieser Fluide aus tiefen geologischen Formationen an die Erdoberfläche.

Im Rahmen von GEOSTOR bin ich in die Vorbereitung und Durchführungen von Ausfahrten in die Nordsee, sowie in die Auswertung der erhobenen Daten eingebunden. Bei den Untersuchungen, geht es um das Verständnis und die Risikobewertung von potentiellen CO2-Leckagen entlang vorhandener Bohrlöcher in den Sedimenten oberhalb von CO2-Speicherformationen. Hierbei möchte ich den Mechanismus und die mögliche Auswirkung von Leckagen genauer untersuchen.

Mit meiner Arbeit im Rahmen des GEOSTOR Projekts, hoffe ich einen Beitrag dazu zu leisten eine sichere Speicherung von CO2 in Sandsteinformationen im tieferen Untergrund der Nordsee zu gewährleisten.